Viamonda Reisejournal

Eine Reise voller Kontraste

Die 16-tägige Rundreise führt uns von Singapur nach Malaysia, Borneo und Brunei. Grossstadt-Dschungel und idyllische Landschaften wechseln sich ab. Unterwegs trifft man Menschen, die einem Einblicke in ihr Leben und ihre Kultur geben.

Die Gruppe sitzt am runden Tisch, der mit vielen kleinen «Sharing Dishes» bestückt ist. Es fühlt sich an, als würde man sich schon ewig kennen. Dabei haben wir uns vor gerade mal zwölf Stunden zum ersten Mal am Flughafen von Singapur gesehen. Hier an diesem runden Tisch in diesem authentischen-chinesischen Restaurant in Chinatown scheinen die Uhren anders zu ticken. Und so wird es auch die nächsten 16 Tage sein, wenn die Zeit ihr eigenes Tempo annimmt, Minuten manchmal zu Stunden und Tage zu Minuten werden. Das gemeinsame Abendessen war eigentlich nicht vorgesehen gewesen. Denn ein Merkmal der Reise mit Vögele ist, dass die Tage nicht von frühmorgens bis spätabends durchgetaktet sind. Zwischendurch – insbesondere abends – soll immer auch Zeit zur freien Verfügung bleiben. Doch es war unser Wunsch, diesen ersten intensiven Reisetag in dieser schillernden Metropole bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen zu lassen.

Singapur ist nicht nur ein Schmelztiegel der Kulturen, sondern auch eine Stadt der Kontraste. Wolkenkratzer treffen auf schmucke Häuschen aus der Kolonialzeit, Asphalt und Beton auf grüne Oasen und blühende Gartenanlagen. Eine davon ist der Botanische Garten, dessen Geschichte bis ins Jahr 1859 zurückreicht.

Hupenden Rikschas ausweichen

Am nächsten Tag geht die Reise im bequemen Bus weiter nach Malacca. Auf allen Vögele-Rundreisen durch Malaysia, Borneo und Brunei sind sowohl erfahrene Schweizer Reiseleitungen mit dabei als auch lokale Guides, die Deutsch sprechen. Auf dem Weg nach Malacca erzählt unser Guide interessante Fakten über Land und Leute. Malacca ist eine historische Stadt, knapp 150 Kilometer von Kuala Lumpur entfernt, und kann auf eine reiche kulturelle und koloniale Geschichte zurückblicken. 2008 wurde die Stadt an der Westküste Malaysias zum Unesco-Welterbe erklärt. Steigt man aus dem angenehm klimatisierten Reisecar, muss man sich zuerst einmal an die Hitze gewöhnen. Wir schlendern über den Streetfood-Markt, durch die engen Gassen der Altstadt, weichen hupenden Rikschas aus und spazieren anschliessend dem Flussufer entlang. Auf beiden Seiten des Ufers gibt es unzählige Cafés und kleine Imbissstände. Betörende Düfte liegen in der Luft, überall ertönt Musik – ein kunterbuntes, fröhliches Treiben.

Authentische Erlebnisse

Am Folgetag steht ein Besuch des Dorfes Kampung Cantik auf dem Programm. Eine zentrale Rolle spielen bei Vögele Reisen die authentischen Erlebnisse: Als Gast geht man auf Tuchfühlung mit fremden Kulturen, lernt Einheimische kennen und erhält vertiefte Einblicke in andere Lebensweisen. Und so besuchen wir heute eine Familie, die uns mit offenen Armen herzlich empfängt.

Das gemächliche Dörfchen hinter uns lassend, begeben wir uns am Nachmittag in den wuseligen Grossstadtdschungel von Kuala Lumpur. In der Ferne sehen wir den Sultanspalast mit seinen Türmen, Kuppeln und Veranden – ein beeindruckendes Gebäude, gross und majestätisch. Nach einer Tour durchs Stadtzentrum, die unter anderem am Unabhängigkeitsplatz sowie an den Twin Towers vorbeiführt, geht es ins Hotel. Wer will, trifft sich später zum gemeinsamen Essen in der Lobby, um von dort ins Nachtleben einzutauchen.

Am nächsten Tag werden wir Bekanntschaft machen mit den Ureinwohnern Malaysias, den Orang Asli. Das indigene Volk macht einen kleinen Prozentsatz der Landesbevölkerung aus. Die Orang Asli bewirten uns mit Köstlichkeiten aus ihrer traditionellen Küche. Eine typische Speise ist Ayam Pansoh. Diese wird aus Pouletfleisch oder Fisch zubereitet und mit verschiedenen aromatischen Zutaten angereichert in Bambusrohren über dem offenen Feuer gegart. Nach dem Frühstück verlassen wir Kuala Lumpur. War es in der Stadt eben noch gut 35 Grad heiss, so herrschen hier in den Cameron Highlands angenehme 25 Grad. Die Strasse führt kilometerlang durch Teeplantagen, links und rechts kommt ab und zu ein kleines Restaurant oder ein Verkaufsstand. Die Häuser sind stark geprägt von der kolonialen englischen Vergangenheit, weisen aber auch typisch chinesische Stilelemente auf.

Orang Asli mit einer typischen Speise namens Ayam Pansoh

Orang-Utans beobachten

Über Penang und Georgetown geht es am achten Tag der Reise per Flug nach Kuching auf der Insel Borneo. Kuching ist eine bedeutende Stadt in Malaysia und dient als kulturelles und wirtschaftliches Zentrum für die Region Sarawak. Die Stadt ist bekannt für ihre Vielfalt, ihre historischen Gebäude und die Nähe zu Naturschutzgebieten wie dem Bako- Nationalpark und dem Semenggoh Wildlife Centre. Unser Hotel liegt direkt am Ufer des Sarawak-Flusses. Sind wir hier richtig? Doch, doch, nickt unser Guide. Wir quetschen uns in einen kleinen Lift, der uns in die oberste Etage eines Parkhauses führen wird. Ohne diesen Insider- Tipp unseres lokalen Guides wären wir nie auf die Idee gekommen, in einem Parkhaus einzukehren. Für die kulinarische Offenbarug an diesem unkonventionellen Ort werden wir unserem Guide wohl bis in alle Ewigkeit dankbar sein: Der frische Fisch wird vor den Augen des Gastes zubereitet und mit Saucen dargereicht, die von einer unvergleichlichen Aromenintensität zeugen.

Am nächsten Tag steht ein Besuch des Matang Wildlife Centres auf dem Programm. Das Tierreservat dient als Rehabilitationsstation für bedrohte Tierarten in Malaysia und spielt eine wichtige Rolle zum Schutz und Erhalt gefährdeter Tiere, insbesondere Orang-Utans. Bei unserem Besuch hatten wir das seltene Glück, eine Orang-Utan-Mutter mit ihrem Baby an- zutreffen. Mit dem Feldstecher konnten wir aus der Entfernung die Tiere beobachten, ohne sie zu stören. Auf Borneo sieht man aber nicht nur Affen, sondern auch Krokodile und mit etwas Glück Irawady-Delfine. Am Folgetag fliegen wir von Kuching nach Kota Kinabalu im Nor-den Borneos.

Eindrücklich ist die kleine Wanderung durch den Kinabalu-Park, wo je nach Saison wunderschöne Orchideen blühen. Die Erkundungstour führt zunächst 200 Meter bergauf, was bei der hohen Luftfeuchtigkeit eine Herausforderung sein kann. Anschliessend führt der Pfad über mehrere Hängebrücken, die in 40 Metern Höhe durch die Baumwipfel führen – ein atemberaubendes Naturerlebnis.

Bald neigt sich die Reise dem Ende zu, und die Gruppe wird sich aufteilen: Die einen werden direkt nach Brunei weiter- fliegen, die anderen noch etwas länger in Kota Kinabalu bleiben, um die wunder- schönen Sandstrände und das kristallklare Meer zu geniessen.

Der Flug mit der Fluggesellschaft Royal Brunei dauert nur 20 Minuten, katapultiert einen jedoch in eine komplett andere Welt. Waren wir eben noch mitten in der üppigen Natur, so wähnen wir uns hier wie in einem Märchen: Die Führung mit dem lokalen Guide zeigt uns eine Stadt voller Glanz und prunkvoller Bauten.

Reich an Eindrücken und unvergesslichen Erlebnissen, endet unsere zauberhafte Rundreise durch Malaysia, Borneo und Brunei und führt uns in Begleitung der Vögele-Reiseleiterin wohlbehütet wieder zurück in die Heimat.

Auf dem Bild zu sehen:
Unsere Flugdisponentin Sabrina Wengle, neben dem lokalen Guide Mahmood und rechts davon unsere Produktmanagerin Regula Beer.

Der Inhalt wurde von NZZ Content Creation im Auftrag von Vögele Reisen erstellt. Der spannende Erlebnisbericht ist in der Reisebeilage von der NZZ am Sonntag am 12.05.2024 erschienen.

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